Juntos por México

von | Dez 19, 2017

Das Netz des „Miteinander“ kommt in Übersee an Der Name „Miteinander für Mexiko“ sagt viel, aber nicht alles. Die Bedeutung der „Nationalen Union katholischer Bewegungen“ in Mexiko ist nicht leicht zu erklären – man muss sie erleben. Das zweite nationale Treffen von „Juntos por México“ (JXM), das in der Stadt Querétaro vom 6.-8. Oktober 2017 […]

Das Netz des „Miteinander“ kommt in Übersee an

Der Name „Miteinander für Mexiko“ sagt viel, aber nicht alles. Die Bedeutung der „Nationalen Union katholischer Bewegungen“ in Mexiko ist nicht leicht zu erklären – man muss sie erleben. Das zweite nationale Treffen von „Juntos por México“ (JXM), das in der Stadt Querétaro vom 6.-8. Oktober 2017 stattfand, hat das eindrücklich bezeugt. Mehr als 60 Bewegungen, Laienorganisationen, katholische Institute, Vertreter von Laienräten aus mehr als 90 mexikanischen Diözesen (praktisch alle) – insgesamt etwa 4.700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer,  Jugendliche und Erwachsene – kamen zu diesem “Miteinander für…”: für ein geschwisterliches Mexiko, für eine Nation die durch die Werte des Evangeliums, durch die Liebe, erleuchtet, geheilt und erneuert wird. Eine Plattform des Dialogs, der Gemeinschaft, der Evangelisierung innerhalb der Kirche, um dann „gemeinsam aufzubrechen“ und am Bau einer neuen Gesellschaft mitzuwirken.

In der Botschaft, die am Ende der Veranstaltung formuliert und von den Teilnehmenden auf einem 20 Meter langen Band unterzeichnet wurde, steht: Wir wollen Menschen sein, die danach trachten, Samen eines neuen Volkes zu werden, dort wo wir leben und uns begegnen. Wir wissen uns aufgerufen von IHM, der uns einlädt im Zeichen der Nächstenliebe zu dienen und uns für ein Mexiko einzusetzen, das solidarisch ist in seinen zivilen Werten, geeint in der kulturellen Vielfalt, ein Land, das sich entschieden für jede einzelne Person einsetzt.

Dies geht auch aus dem Leben und aus vielen Eindrücken hervor, wie die nationalen JXM- Verantwortlichen, Carlos Valle und Esther Pèrez, in der ersten Pressekonferenz unterstrichen. Letztere hob die Wichtigkeit der Gemeinschaft und der Einheit hervor, sowie der Notwendigkeit, über die Rolle der Frau nachzudenken. Alle, einschliesslich des Bischofs der Diözese Querétaro, Faustino Armendáriz, haben auf die Rolle der Laien in den zivilgesellschaftlichen Aktionen zugunsten der Familien und der sozialen Gerechtigkeit hingewiesen.

Die Familie war auch das „Leitmotiv“ der starken Botschaft, die Papst Franziskus dem Treffen zukommen liess. Darin rief er zur Unterstützung und zur Förderung der Arbeit zugunsten der Familie, wie auch der Einheit und des Lebens auf; er erhoffe sich davon „viele Früchte, damit sich die mexikanische Gesellschaft zu einer authentischen Familie wandeln könne, in der sich niemand mehr ausgeschlossen fühlt und alle persönlich die Zärtlichkeit und Nähe Gottes erfahren können.“

Fest, Gesänge, Betrachtungen, Workshops. Ein buntes Programm, ganz darauf ausgerichtet, konkrete Antworten und Wege zum Slogan zu finden: „Laien: Brechen wir gemeinsam auf, um die Welt zu erneuern. Es ist an der Zeit!“

Die Erdbeben vom 7. und 19. September 2017 haben im Land ihre Spuren hinterlassen – auch durch die spontan ausgelöste, starke und einschneidende Solidarität in den am meisten betroffenen Städten! Eine Solidarität, die das wahre Gesicht des mexikanischen Volkes gezeigt hat und das in diesen Tagen auch die Hoffnung zum Ausdruck gebracht hat, dass sich dieses „wahre Gesicht“ nicht nur in Notfällen zeigen möge, sondern auch im gesellschaftlichen Alltag.

In zwölf Workshops wurden wichtige Aspekte des gesellschaftlichen Lebens aufgegriffen: Wirtschaft, Politik, Erziehung, Migration, Korruption und Legalisierungskultur, Kommunikation, Ökologie, ehrenamtliche Sozialarbeit, Jugend, Familie, gesellschaftliches Gefüge, Friedensarbeit, Soziallehre der Kirche.

Als konkreter Schritt ist eine Vernetzung von ehrenamtlichen Sozialeinsätzen entstanden. Es soll die zahlenreichen Programme, die bereits von Bewegungen und Gemeinschaften gefördert werden, artikulieren und miteinander in Verbindung bringen. Da die Einsatzgebiete dieser  Programme vielfältig sind, wird das Netz die Aufgabe haben, Wege der Zusammenarbeit zu schaffen um so die Möglichkeit zur Teilnahme und den Einfluss auf die mexikanischen Gesellschaft zu erweitern.

Raffaele Massolin

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Hier können Sie den Newsletter abbonieren

Leave this field blank

ARTIKEL ZU DIESEM THEMA

Verantwortung neu erwecken

Verantwortung neu erwecken

"Europa wird geeint sein, wenn der Wettbewerb uns anspornt, die Zusammenarbeit uns stärkt und die Solidarität uns eint." (Jean Monnet) Miteinander die persönliche Verantwortung für die Gesellschaft neu beleben So lautet das Thema, mit dem sich die Versammlung zum...

Christliche Wurzeln und die Zukunft Europas

Christliche Wurzeln und die Zukunft Europas

Anlässlich des Europatages am 9. Mai und im Hinblick auf die Europawahlen im Juni ist eine Online-Konferenz mit einem der Referenten beim Trägerkreistreffen von Miteinander für Europa in Timisoara 2023, dem ehemaligen Ministerpräsidenten der Slowakei (2021-2023),...

DialogUE und die Ökologie der Beziehungen

DialogUE und die Ökologie der Beziehungen

Vor einigen Monaten fragte mich ein Veteran von Miteinander für Europa, ob unser Netzwerk einen Einfluss auf das Leben des Kontinents hat. Die Frage überraschte mich, aber hinter den Worten spürte ich die eigentliche Frage: “Hat meine – unsere – Arbeit einen Sinn? Letztes Jahr lud uns die Europäische Union ein, an einem Aufruf zur “Förderung der Beteiligung und Einbeziehung der Bürger in das demokratische Leben der EU” in den drei Bereichen Kommunikation, Sozialpolitik und Ökologie teilzunehmen. Das Webinar am 2. März befasste sich mit Letzterem.