Author Archives: ivanturatti

Live aus München – 2. Tag

Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung, hat den zweiten Kongresstag eröffnet: “Europa durchlebt die Nacht seiner Prinzipien, seiner Rolle in der Welt, die Nacht seiner Träume (…) Miteinander für Europa kann – so meinen wir – einzelne Menschen wie diejenigen, die sich zusammengeschlossen haben, in ihrem Einsatz für ein freies, versöhntes, demokratisches, solidarisches und geschwisterliches Europa inspirieren. Dann kann es für den Rest der Menschheit Geschenk sein.”

Steffen Kern vom Evangelischen Gemeinschaftsverband Württemberg: “Worin liegt für uns Christen die Hoffnung? Es braucht Verantwortungsbewusstsein; wir müssen das Leid und die Dunkelheit unser Städte auf uns nehmen. Wir haben in Stuttgart das “Haus der Hoffnung” gegründet, das Frauen und Menschen, die alleine sind, aufnimmt. Damit möchten wir bezeugen, dass Gott niemanden im Stich lässt”. Thomas Römer (CVJM München) erklärt: „Die Stärke unseres Kontinents liegt in Christus und in seinem Evangelium. Jesus ist auch in den Unwettern da, wir müssen nur glauben. Er ist ins Boot gestiegen um uns zu retten.“

Am Nachmittag hat Miteinander für Europa vielfältige Gelegenheiten zum Dialog, Gespräch und Projektvorstellungen angeboten.

Im Podiumsgespräch „Christen und Muslime im Dialog“ wurde der Wunsch deutlich einander tiefer kennenzulernen, sich zu begegnen und zusammenzuarbeiten, um sich gemeinsam den sozialen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen. Pasquale Ferrara, frisch ernannter italienischer Botschafter in Algeri betonte, dass Dialog nicht von Kulturen oder Religionen geführt wird, sondern von Menschen. Man sollte immer konkret und realistisch sein. Imam Batzami hat alle eingeladen, sich zu begegnen und kennenzulernen. Viele Ideen und Projekte sind aus der Debatte zwischen der Religionsphilosophin Beate Beckmann-Zöller, Dr. Thomas Amberg aus der evangelischen Kirche und dem französischen Bischof M. Dubost entstanden. „Das Heilmittel für die Trennung zwischen Christen und Muslimen ist die Anerkennung des Anderen als Bruder/Schwester“, erklärte Gérard Testard (Efesia, Frankreich).

Im Podium „Wege zu einem nachhaltigen Europa“ haben Kardinal Turkson, der Umweltingenieur Daniele Renzi, Hans-Herman Böhm und andere Experten angeregt, der Einladung von Papst Franziskus zu einer ernsthaften und offenen Debatte über den Klimawandel und deren ökologischen Folgen nachzukommen: „Wissenschaft und Religion sollten miteinander in Dialog treten“ – betonte Kardinal Turkson – „um in der Gesellschaft gemeinsam einen Beitrag zu leisten“.
„Martyrium – das schwierige Zeugnis der Christen in unserer Zeit“ war der Titel eines weiteren Podiums. Unter den Referenten war es Michael Brand, MdB, der in Bezug auf die schwierige Situation im heutigen Europa an einen Satz des heiligen Bonifatius erinnerte: „Wir wollen nicht wie stumme Hunde sein!“. „Persönlich bin ich der Meinung, dass wir von außen durch den Terrorismus und von innen durch den aggressiven Säkularismus bedroht werden. Ich habe weniger Angst vor der Islamisierung Europas, als vor dem Schwinden des christlichen Glauben“.

Live aus München – 1. Tag

Begegnung, Versöhnung, Zukunft. Diese Worte prägen die vierte internationale Veranstaltung von Miteinander für Europa. Seit 1999 sind mehr als 300 christliche Bewegungen und Gemeinschaften einen Weg der Versöhnung, des gegenseitigen Verständnisses und der Einheit gegangen. 200 von ihnen sind vom 30. Juni bis zum 2. Juli 2016 hier im Circus Krone in München vertreten: 1.700 Personen aus 40 Ländern sind für den Mitarbeiterkongress angereist. Gemeinsam möchten sie sich  den heutigen Herausforderungen in Europa stellen und auf der Basis christlicher Werte einen Beitrag leisten.

Martin Wagner (CVJM München), einer der Moderatoren, eröffnet den Kongress: “Versöhnung wird unser Schlüsselwort sein. Sie ist notwendig und wir möchten Boten der Versöhnung sein. Wir haben sie schon erlebt – sie ist unsere Zukunft. Unser Ziel ist es, uns gemeinsam für die Einheit einzusetzen, uns als Christen den heutigen Herausforderungen Europas zu stellen.”  Gerhard Pross (CVJM Esslingen) hat die 1.700 Teilnehmer begrüßt: “Gott möchte, dass wir miteinander auf die Einheit zugehen.” Und Kardinal Walter Kasper: “500 Jahre Trennung sind genug: Wir haben der Einheit Europas gegenüber eine Verpflichtung, sonst verleugnen wir Christus. Und jetzt ist diese Einheit noch notwendiger, denn Europa ist in Gefahr.”

Bischof Krause von der evangelischen Kirche: “2007 haben wir ein Manifest für ein geeintes Europa unterzeichnet und uns den “7 Ja” verpflichtet. Wir hatten einen Traum, haben gebetet und Gott hat uns erhört.” Sr. Lioba Ruprecht: Wir müssen die “Bündniskultur” aufbauen.” Hartmut Steeb von der Evangelischen Allianz: “Dieser Dialog hat in den neunziger Jahren begonnen. Gott selbst hat für die Einheit gebetet. Die Worte Begegnung – Versöhnung – Zukunft werden uns in diesen Tagen begleiten.”

Der Nachmittag war 19 verschiedenen Foren gewidmet: Soziale Verantwortung, Integration, Wirtschaft, Ökumene, pastorale Herausforderungen, Jugend und Europa, Ehe und Familie, Versöhnung, Evangelisierung heute und viele andere mehr.

Bewegungen und Gemeinschaften habe nicht nur Erfahrungen, Aktivitäten und Projekte geteilt, sondern auch ein starkes Glaubenszeugnis gegeben. Sehr gut besucht war das Forum „Der Preis und der Gewinn der Einheit – Reibungen überwinden, das Miteinander kultivieren”. Darin betonte Kardinal Walter Kasper, dass die mangelnde Mühe an echter Versöhnung eines der größten Hinderniss in der Ökumene darstelle. Vergebung sei notwendig, um den Weg gemeinsam weitergehen zu können. „Versöhnung verlangt harte Arbeit“ fügte Walter Kriechbaum vom CVJM München bei, “sie heilt uns und macht uns zu Boten der Einheit.”

Im Gespräch mit Patriarch Bartholomäus I

Im Gespräch mit Patriarch Bartholomäus I

Begleitet von Metropolit Elpidophoros Lambriniadis, traf sich Patriarch Bartholomäus im Kloster Ayatrìada, auf der Insel Halki bei Konstantinopel, mit Maria Voce, Gerhard Proß und Diego Goller vom Leitungskomitee vom Miteinander für Europa.

Anlass dazu war ein von der Fokolar-Bewegung organisiertes ökumenisches Bischofstreffen. In einem halbstündigen Gespräch informierte sich der Patriarch über die Vorbereitungen von „Miteinander für Europa – München 2016“. Er zeigte große Wertschätzung für die Initiative und die Thematik. Er selbst wird nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, da er mit der für Pfingsten 2016 vorgesehenen Heiligen Panorthodoxen Synode sehr in Anspruch genommen sein wird. Ein von ihm gesandter Vertreter und eine eigens für den Event aufgenommene Video-Botschaft werden Ausdruck seiner Anteilnahme sein.

Ökumenisches Netzwerk “Miteinander für Europa“ ruft auf zu Gebet und Engagement für Frieden und Nächstenliebe

Ökumenisches Netzwerk “Miteinander für Europa“ ruft auf zu Gebet und Engagement für Frieden und Nächstenliebe

Vom 12. bis 14. November waren in Holland 100 leitende Vertreter des Netzwerkes „Miteinander für Europa“ versammelt. Gemeinsam veröffentlichen sie folgende Erklärung als Reaktion auf die Terroranschläge in Paris.

“Mit Entsetzten haben wir von den dramatischen Anschlägen in Paris gehört. Wir waren als über 100 Vertreter von christlichen Bewegungen und Gemeinschaften aus 13 europäischen Ländern und unterschiedlichen Konfessionen und Kirchen in Mariakroon in den Niederlanden zusammen.

Europa ist für uns der Kontinent, in dem Menschen in aller kulturellen und religiösen Vielfalt willkommen sind und vereint in Freiheit und Frieden leben sollen.

Wir haben unsere Arbeit unterbrochen, um zu schweigen und miteinander zu beten. Die Ereignisse motivieren uns, uns noch intensiver für die Werte Europas einzusetzen. Dazu ruft und verpflichtet uns auch unser christliche Glaube.

Wir empfinden mit den Familien der Opfer und wir sind solidarisch mit den Politikern, die in diesen Tagen schwere Entscheidungen zu treffen haben.

Wir leben als Freunde in Europa und erleben in diesen Stunden eine tiefe Verbundenheit mit allen Franzosen. Wir verpflichten uns, mehr denn je für den Frieden zu beten und ihn, dort, wo wir sind, zu leben und zu verbreiten. Wir wollen noch mehr und tiefer die gegenseitige Liebe leben und alle Kräfte des Vertrauens stärken. Durch ein menschliches Gesicht und die Treue zu seinen Werten wird Europa eine gemeinsame Zukunft haben.”

Weitere Informationen zum Netzwerk unter www.together4europe.org und für Deutschland www.miteinander-wie-sonst.de

Besuch bei Bischof July

Mitte Oktober waren einige Mitglieder des Leitungsteams vom Miteinander bei Bischof July zu Besuch. Er ist der Vizepräsident des Lutherischen Weltbundes. Die Begegnung war geprägt von einer sehr herzlichen Atmosphäre.

P. Heinrich Walter (Schönstatt), Diego Goller (Fokolar-Bewegung), Thomas Römer (CVJM München), Sr. Anna-Maria aus der Wiesche (Christusbruderschaft Selbitz) und Gerhard Proß (CVJM Esslingen) waren erfreut über das offene und persönliche Gespräch, das sich ergab. Gerhard Proß fasst zusammen: “Wir konnten die Fragen nach Versöhnung zwischen den Kirchen und Schritten auf dem Weg zur Einheit miteinander besprechen. Solche Begegnungen sind Sternstunden und dienen in guter Weise der Vorbereitung auf unsere Veranstaltungen im Juni und Juli 2016 in München”.

Broschüre „Miteinander für Europa – München 2016“ in den Händen von Papst Franziskus

Broschüre „Miteinander für Europa – München 2016“ in den Händen von Papst Franziskus

In den letzten Monaten hatten wir nach Möglichkeiten gesucht, Papst Franziskus  mehr von unserem Netzwerk Miteinander für Europa zu erzählen, denn wir wünschen, dass er uns per Video einen Beitrag für die öffentliche Kundgebung am 2.7.2016 auf dem Karlsplatz in München schenkt. Als dann klar wurde, dass ich bei der Privataudienz des Papstes für das Generalkapitel meiner Gemeinschaft am 3.

September die Möglichkeit bekomme, kurz mit ihm zu sprechen, habe ich gerne die Gelegenheit genutzt. Vom internationalen Sekretariat von „Miteinander für Europa“ in Rocca di Papa, hatte ich  am Vortag die frisch gedruckte Broschüre auf Italienisch erhalten.  Ich wusste, dass man die Audienzen nicht für Werbezwecke nutzen soll, aber ich fasste den Mut und erklärte Papst Franziskus auf Spanisch unser Vorhaben, erwähnte den Beginn des Miteinander und die Führung Gottes in den 15 Jahren.

Ich stellte ihm die mitwirkenden Bewegungen vor, erwähnte den ökumenischen Charakter und dass wir von ihm einen Video-Beitrag wünschen für die Kundgebung.

Er hörte sehr aufmerksam zu und wie eine Bestätigung meinte er dann mit Witz: „sollen wir das gleich machen?!“ Ich konnte anschließend noch länger mit seinem Sekretär, Erzbischof Gänswein reden, der deutlich machte, dass unser Netzwerk bekannt ist und wir unser Anliegen in einigen Monaten noch einmal schriftlich vorbringen sollen.

Beitrag von P. Heinrich Walter, Schönstatt-Bewegung

In Montevideo ein Informationsabend über Miteinander für Europa

In Montevideo ein Informationsabend über Miteinander für Europa

Am 7. September 2015 hat der ACJ (CVJM) Montevideo (Uruguay) zu einem Informationsabend über Miteinander für Europa eingeladen. Repräsentanten von 10 verschiedenen Kirchen sowie Mitglieder der Fokolar-Bewegung und des CVJM sind der Einladung gefolgt. Gerhard Pross, der sich gerade im Süden des amerikanischen Kontinents befand, berichtete sehr lebendig und mit vielen inspirierenden Beispielen über den Weg des Miteinanders. Mit besonderer Aufmerksamkeit wurden die „Fünf Schlüssel zur Einheit“ aufgenommen und im anschließenden Gespräch reflektiert. Auch der folgende Stehempfang war eine gute Gelegenheit für die Teilnehmer, ihre Erfahrungen auszutauschen. Einige von ihnen hat die Frage beschäftigt, ob ein solches Miteinander auch in Südamerika möglich sein wird. Die Begegnung mit Gerhard Pross hat die Anwesenden ermutigt, Schritte des Miteinanders zu gehen.

Motivation des europäischen St.-Ulrichs-Preises an “Miteinander für Europa”

Motivation des europäischen St.-Ulrichs-Preises an “Miteinander für Europa”

Im Bewusstsein der mehr als 1000-jährigen reichen Kulturgeschichte unseres Raumes an der schwäbisch-bayrischen Donau haben Landkreis und Stadt Dillingen a.d.Donau die „Europäische-St.-Ulrichs-Stiftung“ ins Leben gerufen.
Landkreis und Stadt Dillingen a.d.Donau, di Heimat des hl.Ulrich, wollen mit dieser Stiftung der Einheit Europas im christlichen Geist einen Impuls geben.
Seit 1993, dem 1000.Jahr der Heiligsprechung von Bischof Ulrich, einer grossen Gestalt von deutscher und europäischer Bedeutung, wird regelmäßig der Europäische St.-Ulrichs-Preis an Personen, Initiativen oder Institutionen verliehen, die sich ein den Bereichen Politik, Kirche, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Soziales herausragende Verdienste um die Einheit Europas erworben haben.

„Europa christlich bauen“ bleibt die Aufgabe aller, die auf dem Fundament der grundlegenden Werte und des geistesgeschichtlichen und künstlerischen Erbes unserer Geschichte die Zukunft gestalten wollen. Dafür stehen große Glaubenszeugen unserer Heimat, wie Bischof Ulrich, Albertus Magnus, Margarete Ebner, Petrus Canisius, Johann Michael Sailer, Johann Ev.Wagner und Dominikus Ringeisen.
«Das Engagement des internationalen Netzwerks “Miteinander für Europa” wird geleitet von einem Bild der Einheit in versöhnter Vielfalt. Die christlichen Gemeinschaften und Bewegungen wollen di konfessionellen und nationalen Identitäten nicht nivellieren – sind sie doch gemeinsam dem Schatz des christlichen Erbes Europas verpflichtet, das es zu wahren und zu fördern gilt.
Mit Schritten der Versöhnung und Befreundung über die verschiedensten Grenzen hinweg bauen sie Brücken in Europa. So ist eine Bewegung der Hoffnung entstanden, die vom Geist des Evangeliums inspiriert ist und in ganz Europa Menschen zum Einsatz für unsere Gesellschaft motiviert.
In Würdigung der besonderen Verdienst verleiht die Europäische St.-Ulrichs-Stiftung an das aus 300 christlichen Bewegungen bestehende internationale Netzwerk.

Leo Schrell Frank Kunz Dr. Konrad Zdarsa

Der Trägerkreis von Miteinander für Europa in Planina (Slowenien)

Der Trägerkreis von Miteinander für Europa in Planina (Slowenien)

Auszüge eines Informationsbriefes über das jährliche Treffen zur Vorbereitung des europäischen Events 2016 in München (Bayern)

108 Teilnehmer aus 14 Nationen und 41 Bewegungen und Gemeinschaften hatten vom 13. bis 15. November 2014 in der slowenischen Gemeinde Planina ein sehr intensiv und konstruktives Treffen. Es entstand eine neue Leidenschaft gemeinsam für ein geeintes Europa zu arbeiten.

Hauptthema des Treffens war es, in München/Bayern (Deutschland) vom 30. Juni bis 2. Juli 2016 eine Veranstaltung in zwei Etappen zu planen: einen Kongress im Zirkus-Krone-Bau und eine Kundgebung im Freien auf einem großen Platz. Man spürte, dass es dringlich ist, sich sofort an die Arbeit zu machen, damit der Event zum Ausdruck des Lebens in den Städten wird. Eine großen Teilnehmerzahl soll erreicht werden, indem man möglichst viele einbezieht und einlädt.

Kernpunkt der Veranstaltung soll ein bedeutungsvoller Akt der Versöhnung als Ausdruck der starken Sehnsucht nach Einheit sein: Miteinander für Europa kann dabei eine zentrale Rolle spielen aufgrund der vielfältigen Erfahrungen, die in ganz Europa im Gange sind, vor allem zwischen Angehörigen verschiedener Kirchen. In dieser Hinsicht möchte die Veranstaltung 2016 eine grundlegende Etappe auf dem Weg zur Gedenkfeier der 500 Jahre lutherischen Reformation im Jahre 2017 sein, indem es sich als prophetisches Zeichen eines versöhnten und geeinten Europas zeigt.

Der Kongress

Er wird von Donnerstag, 30. Juni bis Freitag, 1. Juli 2016 im Zirkus-Krone-Bau in München stattfinden. Es stehen 2.500 Plätze zur Verfügung. Eingeladen sind Verantwortliche aus den 300 Bewegungen, die an Miteinander für Europa beteiligt sind.

Der Kongress möchte ein bevorzugter Moment sein, um unter Bewegungen und Gemeinschaften den Elan zu stärken, sich für ein Mehr an Eintracht, Rücksicht und Solidarität einzusetzen und Projekte zu entwerfen, die bei der Kundgebung auf dem Platz mitgeteilt werden sollen.

Für den Kongress sind vorgesehen: Plenarversammlungen; ca. 15 – 20 Foren als Raum für den Dialog zwischen Bewegungen und Gemeinschaften im Blick auf aktuelle Themen; Podien in denen mit Hilfe von „Experten“ aus Kultur, Politik, Sport, Kunst usw. einige der Herausforderungen in unserer heutigen Gesellschaft besprochen werden sollen.

Die Kundgebung

Sie findet am Samstag, 2. Juli, hoffentlich auf dem Marienplatz, dem Hauptplatz im Zentrum von München statt. Es ist im Gespräch, sich möglichst am Morgen nach Sprachgruppen in verschiedenen naheliegenden Kirchen zu treffen, um dann von überall her auf den Platz zu kommen. Dort beginnt gegen 11.30 Uhr das Hauptprogramm von ca. 90 Minuten. Es sind kurze Statements, symbolische Gesten und Zeugnisse vorgesehen. Nach der Mittagspause soll es für ca. 2 Stunden auf dem gleichen Platz mit einem “kreativen Programm” weitergehen.
Gestärkt durch die Erfahrung des Miteinanders und der Zusammenarbeit inmitten nationalistischer und konfessioneller Tendenzen die in Europa existieren, wollen wir ein Modell der Einheit in Vielfalt anbieten. Vor allem möchten wir Zeugnisse der Versöhnung und Erfahrungen von „versöhnten Kulturen“ weiterschenken, die helfen können, die Zukunft verantwortungsvoll zu gestalten.

Man möchte in das Projekt alle Länder Europas einbeziehen (von Nord nach Süd, von Ost nach West), die vertretenen Kirchen, die verschiedenen Generationen. Jeder ist eingeladen keine „Inspiration“ fallen zu lassen und alle Ideen und persönlichen Kontakte zu nutzen.

Um diese Ideen zu verwirklichen, sollten von jetzt an bis 2016 in allen Städten, in denen Miteinander für Europa vertreten ist, die Kontakte intensiviert werden, um konkret miteinander einen Weg der Versöhnung zu gehen , der von einem Weg des Gebets begleitet wird, Wichtig ist auch der Vorsatz, nicht nach München zu gehen, um zu empfangen, sondern um zu geben. Durch den Beitrag eines jeden kann im Miteinander das Europäische Bewusstsein wieder aufleben und erstarken, so dass sich unser Kontinent in einer dynamischen Realität als nicht in sich geschlossen sondern für andere offen zeigt.

Der Event soll wirklich Frucht von allen sein! Wer Informationen und Material anfordern oder eigene Ideen bezüglich Ausführung und Inhalten der Veranstaltung einbringen möchte, kann sich an das internationale Sekretariat wenden: admin@together4europe.org

Wer einen finanzieller Beitrag für die Durchführung geben will, kann ihn auf Konto von Miteinander für Europa unter Angabe des Verwendungszweckes: „Spende für den Event München 2016“, überweisen: Banca Prossima Italien, Empfänger PAMOM, IBAN IT37O0335901600100000113319 – SWIFT: BCITITMX771.

Bald wird eine Broschüre in verschiedenen Sprache erscheinen, die dabei helfen kann umfassend und weit gestreut zu informieren und so möglichst viele Personen einzuladen.
Die laufenden Nachrichten können auf dieser Webseite verfolgt werden.

IN LOPPIANO: AUF DEM WEG ZU EINER WIRTSCHAFT DES GEMEINWOHLS

IN LOPPIANO: AUF DEM WEG ZU EINER WIRTSCHAFT DES GEMEINWOHLS

In Loppiano – Incisa Val d’Arno (bei Florenz) hat vom 6.-8. März 2015 der angekündigte Kongress “Vision einer gerechten Wirtschaft, Frucht der Charismen” stattgefunden, der sich als Beitrag verstand, Europa der Finanzen und Märkte eine Seele zu geben. Die etwa 100 Teilnehmer aus unterschiedlichen europäischen Ländern und über 10 Gemeinschaften konnten diesbezügliche Erfahrungen und Perspektiven austauschen. Die Veranstaltung wurde hauptsächlich von Mitgliedern der Fokolar-Bewegung, des CVJM München, der Gemeinschaft Vineyard in Brüssel, der Schönstatt-Bewegung in der Schweiz, der Gemeinschaft Papa Giovanni XXIII und der Gemeinschaf Nomadelfia, in der Toskana getragen.

Europa kämpft weiterhin mit der wirtschaftlichen Unsicherheit, die die Unternehmen, die Verantwortlichen der Wirtschaftspolitik, aber auch die Bürger vor schwere Herausforderungen stellt. «Bisher hat in Europa allein die Stimme der Institutionen gesprochen – bekräftigte Prof. Luigino Bruni. Unser Traum ist es, dass in den Wirtschaftsministerien auch Franziskaner, Fokolare und andere Personen sein werden, die sich für die Letzten in unserer Gesellschaft bemühen. Es braucht eine Stimme der Unentgeltlichkeit. In den letzten Jahrzehnten sind diese Positionen mundtot gemacht worden. Eine Wirtschaft ohne Seele, ohne Charismen, die auch die Armen miteinschließen, hat keine Zukunft. Was haben die christlichen Bewegungen heute in der Wirtschaft zu sagen?» Beim Kongress wollte man einen Beitrag von Unten geben, von der Solidarität her, um allen Stimmrecht zu geben, auch den Armen und Ausgeschlossenen. Idee war, Europa von einer Perspektive aus zu betrachten, die die Wirtschaft als Gegenseitigkeit und als Geschenk und nicht als Interessen und Profit versteht, eine Wirtschaft, die von den Genossenschaften und von der sozialen wie gesellschaftlichen Wirklichkeit ausgeht.

Das Programm enthielt sowohl theoretische Reflexionen (Ursachen der Wirtschaftskrisen in Europa, verschiedene Erfahrungen und Impulse einer „charismatischen Wirtschaft“, die Pädagogik der Ideale für Unternehmer nach Pater Kentenich, dem Gründer der Schönstatt- Bewegung und Beiträge aus der Praxis (gelebte Fakten einer Wirtschaft des Gemeinwohls, der Wirtschaft in Gemeinschaft, die von verschiedenen Bewegungen entwickelt worden sind. Die Abende verbrachte man im Gebet und Lob Gottes. Am zweiten Nachmittag fand ein Konzert der internationalen Performancegroup Gen Verde statt.

Einen Nachmittag kamen auch etwa 100 der 1000 Teilnehmer eines parallelen Jugendfestivals in Loppiano mit zum Kongress.

Sie brachten ihre Erfahrung ein, wie sie, trotz der Enttäuschung über die aktuelle Situation der Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt, versuchen, ihre Ideale hochzuhalten, gegen den Strom der Konsumgesellschaft anzugehen und kleine Modelle von Nachhaltigkeit zu verwirklichen.

In allen wuchs das Bewusstsein, dass es dringend notwendig sei, christliche Werte ohne Kompromisse in wirtschaftliches Handeln und wirtschaftliche Strukturen umzusetzen. Vor allem die Unternehmer zeigten sich sehr interessiert am Aufbau von Netzwerken, die einen stärkeren Austausch und ein wirkungsvolleres Zeugnis in der Welt ermöglichen. Nun möchten sich alle dafür einsetzen, in der eigenen Gemeinschaft die erhaltenen Impulse zu vertiefen und mit anderen Bewegungen Initiativen zu teilen. Ein Kongressteilnehmer resümierte: „Wenn es uns gelingt, Verstand und Herz weit zu machen und einige Mauern abzureißen, uns gegenseitig anzunehmen und Räume der Begegnung zu schaffen, dann werden wir nachdrücklicher die christlichen Wurzeln Europas bezeugen können.“

Videos der Beiträge des Kongresses unter: www.pololionellobonfanti.it/insieme-per-il-bene-comune/

Preis der St.-Ulrichs-Stiftung

Preis der St.-Ulrichs-Stiftung

“Mit Schritten der Versöhnung und Befreundung über die verschiedensten Grenzen hinweg bauen sie Brücken in Europa. So ist eine Bewegung der Hoffnung entstanden die vom Geist des Evangelium inspiriert ist.“

Dies ist die Begründung des europäischen St. Ulrich-Preises, den das Leitungskomitee von Miteinander für Europa am 3. Mai in der geschichtsträchtigen Stadt Dillingen in Bayern erhält.

Bei der Preisverleihung würdigt ein endloser Applaus die Kultur des Miteinanders. Die Auszeichnung wird sieben Mitgliedern des Leitungskomitees – darunter auch einige der ersten Stunde1- vor einem Publikum von ca. 600 Personen überreicht.

Die Preisempfänger und Vertreter aus 50 Bewegungen und Gemeinschaften werden von den politischen und kirchlichen Autoritäten empfangen: Oberbürgermeister Kunz, der Augsburger katholische Bischof Zdarsa und der evangelische Regionalbischof Grabow. Die Preisverleihung findet zum ersten Mal während einer ökumenischen Liturgiefeier in der Basilika statt.

Es ist die zehnte Auflage dieser Auszeichnung, mit der zuvor Lech Walesa, Helmut Kohl, Andrea Riccardi und andere herausragende Persönlichkeiten geehrt worden sind.

Die Laudatio hält der brasilianische Kardinal Joao Braz de Aviz von der Kongregation für Institute des geweihten Lebens, in Anwesenheit zahlreicher Persönlichkeiten der Region aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. «Ich sehe mit Dankbarkeit das ökumenische Zeugnis des Unterwegsseins von Miteinander für Europa. Es öffnen sich bei ihm immer neue Orte, an denen es möglich ist sich geschwisterlich zu begegnen und gegenseitige Liebe unter den Kirchen zu wecken und damit auch neue Weisen sich mit dem auseinanderzusetzen, was uns noch trennt.

Der Vorsitzende der Stiftung, Landrat Leo Schrell: «In der beein-druckenden Vielfalt des Teilnehmerkreises wird deutlich, dass diese Initiative von Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Nationen getragen ist die sich nur einem Ziel verpflichtet weiß, zur Einheit Europas beizutragen “. Schrell hält den vom Netzwerk eingeschlagenen Weg „richtungsweisend“.

Gerhard Pross bedankt sich im Namen des Leitungskomitees und unterstreicht: „In den christlichen Bewegungen lebt eine europäische und eine geistliche Einheit, die durchaus Modell für das Haus Europa und für die eine Kirche Jesu Christi sein könnte“.

Er erklärt, dass das Preisgeld von 10.000 € vor allem für Jugendliche und für Bewegungen in Osteuropa bestimmt sei, die sich in Miteinander für Europa engagieren möchten. Es mangelt auch nicht an Dankbarkeit gegenüber den Pionieren des Miteinanders, insbesondere Chiara Lubich und Helmut Nicklas.

 

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Nach einem Gruppenfoto auf den Stufen des Stadthalle schließt der Event ab mit den Unterschriften im Goldenen Buch und einer gepflegten Erfrischung in herzlicher Atmosphäre. Es folgen noch Interviews mit regionalen Zeitungen, Radio- und Fernseh-Sendern, die Medien und Öffentlichkeit benachrichtigen. Verschiedene Schlagzeilen unterstreichen den Einsatz dafür, das christliche Erbe Europas zu schützen und zu fördern, wie es der Hl. Ulrich bezeugt hat.

Am 2. Mai hat sich das Leitungskomitee im Ökumenischen Lebenszentrum Ottmaring getroffen, um die nächsten Termine zu planen. Für einen Kongress mit einer anschließenden öffentlichen Kundgebung in einer Stadt Deutschlands, dachte man, im Blick auf 2017, dem Jubiläumsjahr “500 Jahre Reformation“, an April oder Mai 2016. Aus verschiedenen Städten sind bereits Vorschläge und Präsentierungen von Initiativen eingetroffen, die große Aufmerksamkeit finden. Ein Klima der Zusammenarbeit und Freude hat es erlaubt, einstimmig mit den Vorbereitungen zu beginnen.

Gabri Fallacara und Severin Schmid

1 Pfr. Friedrich Aschoff von der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche (GGE), Pater Michael Marmann von der Schönstattbewegung und Sr. Anna-Maria aus der Wiesche, Piorin der Communität Christusbruderschaft Selbitz.

Würzburg und Ischia, 7/12/2013

Ein Bericht aus Würzburg

Als einen ”ganz besonderen Tag in unserem Miteinander“ bezeichnen die Verantwortlichen der Bewegungen und Gemeinschaften verschiedener Kirchen in Deutschland das Würzburger Treffen vom 7. Dezember 2013. 120 Engagierte von Miteinander für Europa, hatten sich miteinander verabredet, um einen Jahresrückblick zu halten und nächste Schritte zu planen. Gerhard Pross, „Treffen von Verantwortlichen“, schreibt, der Tag habe mit einer Reflexion begonnen, die an ein Wort von Chiara erinnert, das die Bewegungen hinein in das Miteinander gerufen habe. Dem sei ein Erfahrungsaustausch gefolgt über die Zusammenarbeit von Bewegungen und Gemeinschaften in verschiedenen Städten Deutschlands, z.B. die ”Oasen des Friedens und des Gebetes“, die sich in Stuttgart gebildet haben.

Erzbischof Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofkonferenz, habe das Würzburger Treffen besucht und betonte, dass er im Miteinander ein wichtiges Zeugnis und ein Zeichen der Ermutigung sehe. Er habe den Blick insbesondere auf 2017, den 500. Jahrestag der Reformation gerichtet und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass es bei diesem Anlass zur Begegnung und neuem gegenseitigem Verständnis komme.
Neben anderen Aspekten sei im Dialog besonders das Bündnis der gegenseitigen Liebe hervorgetreten, mit dem das Netzwerk Miteinander für Europa begonnen hat. Es dürfe nicht bei einem höflichen Kennenlernen bleiben, es brauche echte geschwisterliche Zusammenarbeit, die dann auch Vorbild für die Völker Europas sein könne.

”Für mich ist das ein kirchenhistorischer Moment, in dem jemand ganz weit die Arme ausstreckt”, kommentierte der Leiter der Gemeindeerneuerung und Thomas Römer vom CVJM München gab Erzbischof Zollitsch mit: ”Gehen auch Sie mutig die nötigen Schritte, Sie haben das Volk hinter sich!”

Beim Treffen wurde auch über die Tagung des Trägerkreises berichtet, die im November in Paris stattgefunden hat. Miteinander für Europa versammelt Bewegungen unterschiedlicher Kirchen fast aller europäischen Völker. Daraus erwächst Verantwortung für eine aktive Präsenz im kulturellen, sozialen und politischen Leben.

Gerhard Pross berichtet, im deutschen Komitee das Treffen mit einem hinhörenden Gebet vorbereitet zu haben. Als es gelungen sei, alle eigenen Überlegungen hintanzustellen und auf „Ihn“ zu hören, hätten sie sich ermutigt gefühlt. Jemand habe kommentiert: ”Hier in unserer Mitte ist der Auferstandene und sagt uns: ‚Fürchtet euch nicht!‘“ ”Wir sind voll Freude, Mut und Hoffnung aufgebrochen“ schreibt Gerhard Pross und unterstreicht: ”Dieses Treffen hat eine ganz besondere Gnade gehabt und im Herzen die Sicherheit hinterlassen, dass das Miteinander weitergehen wird. Wir haben etwas von der ‚Partitur‘ erahnt, ‚die im Himmel geschrieben ist.“.

Nachrichten aus Ischia (Italien), 7.9.2013:

Marsch für den Frieden. “Am 7. September 2013 hat das Komitee Ischia für Europa anlässlich des Weltfriedenstags eine große Veranstaltung mit einem Fackelmarsch mit Liedern für den Frieden organisier. Als Zeichen der Zustimmung wurden in Geschäften und Lokalen Lichter und Musik reduziert. Der Marsch führte zu einem kleinen Pinienwald. Dort wechselten sich Ansprachen, Gedichte und Gebete für den Frieden von Katholiken und Lutheraner ab, sowie Intermezzos einheimischer Musiker. Der Bischof drückte seine Teilnahme mit einer aufgezeichneten Vide-obotschaft aus.

Viele gaben einen Beitrag und hinterließen Eindrücke, die Dankbarkeit für die Veranstaltung zum Ausdruck brachten.“

Gabriella Fallacara e Severin Schmid

Bewegung Acer: der Reichtum der Begegnung

Bewegung Acer: der Reichtum der Begegnung

Spirituelles Vertrauen, tiefer Austausch, Entdeckung einer realen Freundschaft in Christus, als Samen für ein christliches Europabe-wusstsein, sind einige der Früchte des Besuchs, den Vertreter der Fokolar-Bewegung am 6. November im Sitz der Acer-Mjo (Action Chrétienne des Etudiants Russes – Mouvement de Jeunesse Orthodoxe) abstatten.

Im Vorfeld der Jahrestagung des Trägerkreises von Miteinander für Europa, die dieses Mal in der französischen Hauptstadt stattfindet, empfängt Cyrille Sollogoub, der Vorsitzende dieser orthodoxen Bwewegung, Gabri Fallacara, Severin Schmid e Maria Wienken von der Fokolar-Bewegung.

Die Bewegung Acer wurde 1923, von einigen der in den bitteren Jahren der Revolution exilierten Russen initiiert. Unter den Gründern befanden sich bedeutende Persönlichkeiten wie Sergej Bulgakov, Georges Florovsky Nikolaj Berdjaev.

Gemeinsam mit seinem Bruder Igor, der für die Sektion Jugend zuständig ist, führt der Vorsitzende seine Besucher in die große Kapelle mit Glasdach, in die im Innenhof ein ehemaliger Schuppen umgestaltet worden ist. Hier haben orthodoxe Priester und Theologen wie Florovsky, Bulgakov, und Alexandr Men die Heilige Liturgie gefeiert.

Cyrille Sollogoub erläutert, dass die Darstellung Mariens im Tempel die Ikone sei, die am besten das Charisma der Bewegung Acer ausdrücke: „sie enthält Jesus und daher auch die Kirche“. Als in Russland die Kirchen zerstört wurden und die ausgewanderten Russen kein Geld hatten, um neue aufzubauen, gewann man ein neues Verständnis von Kirche: Kein Ziegelbau, sondern lebendige Personen, die Christus und seine Kirche bringen.

Deshalb beginnt die Bewegung Acer mit dem Wunsch Laien dafür zu sensibilisieren „Kirche zu sein“. Sie wird vom Patriarchen von Moskau und ganz Russland, Thikon, anerkannt, der juridisch vom Patriarchen von Konstantinopel abhängt und später ermordet wird.

“Unter dem Regime – erinnert der Vorsitzende – war es eine grundlegende Aufgabe der Acer, die Bibel wie spirituelle und kulturelle Literatur zu drucken und nach Russland zu transferieren; außerdem unterstützte sie die Familien der Dissidenten und andere Bedürftige. Pressearbeit ist auch heute noch wichtig.

Die sehr lebendige Jugendsektion umfasst ca. 200 Jugendliche. Großen geografischen Entfernungen zum Trotz organisiert sie Sommerlager in den Bergen, als Gelegenheiten intensiv das Evangelium zu leben. Dadurch wächst der Glaube und das Bewusstsein der Zugehörigkeit zur Kirche. Wenn sie einmal ausgebildet sind, engagieren sich diese Jugendlichen in ihren Pfarreien.

Diese Chance sich zu begegnen und gegenseitig kennen zu lernen, erfüllt die Herzen aller mit Dankbarkeit Gott gegenüber, der uns heute neue hoffnungsvolle Wege in eine Zukunft des Miteinanders eröffnet.

Gabri Fallacara

Der Trägerkreis in Paris

Der Trägerkreis in Paris

Der Trägerkreis von Miteinander für Europa hat sein jährliches Treffen vom 7. bis zum 9. November in Paris durchgeführt. Im geschichtsträchtigen Rahmen von Montmartre haben sich 125 Verantwortliche aus 46 Bewegungen und Gemeinschaften verschiedener Kirchen versammelt. Die vertretenen 13 europäischen Länder reichten von Russland bis nach Portugal, von Dänemark bis nach Slowenien.

Als Thema stand das „Ja zu den Armen und Ausgegrenzten“ auf der Tagesordnung, das in der Botschaft von Stuttgart 2007 formuliert worden ist.Die zahlreichen Beitrage haben gezeigt, wie sehr den Bewegungen und Gemeinschaften der Einsatz für die Bedürftigsten und ihre Beteiligung am Herzen liegt. Es geht nicht nur um konkrete Solidarität, sondern auch um Freundschaft und Geschwisterlichkeit.

Eine ungeheuer dichte Stunde schenkte Jean Vanier, Gründer der Arche. Er begann seine Erfahrung mit dem Gleichnis in dem Jesus das Reich Gottes als königliches Hochzeitsmahl schildert. Die geladenen Gäste sind mit anderem beschäftigt und so schickt der König seine Diener, um alle Lahmen und Behinderte entlang der Hecken und Wegkreuzungen einzuladen. „Genau das habe ich in meinem Leben umzusetzen versucht“. Jean Vanier widmet sich insbesondere Geistig-Behinderten „dem unterdrückten Volk“. „Sie haben mich verändert; ich habe verstanden, dass das Himmelreich ihnen gehört.“ Heute gibt es 140 ökumenische und interreligiöse Gemeinschaften, in denen „Gebrechliche und Starke“ zusammen leben.

An jedem Morgen der Tagung beginnt man mit einer Gebetszeit. Nach einer evangelischen und katholischen folgt eine orthodoxe mit einem Chor.

Sehr lebendig tauscht man sich über den bisher zurückgelegten Weg, mit den drei großen Veranstaltungen Stuttgart 2004, 2007 und Brüssel aus und berät über den nächst anstehenden Schritt. Der Ausdruck Chiara Lubichs: „Die Partitur ist im Himmel geschrieben“ ist in lebendiger Erinnerung geblieben und im gegenseitigen Hinhören wird deutlich, dass die wertvollste Erfahrung in diesem Miteinander die tiefe Gemeinschaft ist, die unter den Bewegungen und Gemeinschaften der verschiedenen Kirchen entstanden ist. Gerade dieses „gemeinschaftliche Zeugnis von Christen“ hat zu Initiativen in Politik und Gesellschaft geführt, die heute in Europa nötig sind, „damit die Welt glaubt“.

Einvernehmlich plant man für 2016 einen Kongress- vermutlich in einer Stadt Deutschlands –, um ein Zeichen zu setzen und den bisher im Miteinander zurückgelegten Weg sichtbar zu machen.

Es herrscht eine feierlicher Atmosphäre, als man Gott im Gebet diese neue Etappe anvertraut und untereinander den Bund der gegenseitigen Liebe erneuert.

Das Leitungskomitee wird sich im Mai 2014 im deutschen Dillingen wiedersehen, um den renommierten europäischen St.-Ulrichs-Preis 2014 entgegenzunehmen, der dieses Mal Miteinander für Europa verliehen wird.

In Paris wurde auch die „Kultur der gegenseitigen Gastfreundschaft“ fortgesetzt. Man besuchte die Kapelle im Bahnhof von Montparnasse, die der Gemeinschaft St. Egidio anvertraut ist, um gemeinsam miteinander zu beten und ihre Aktion im Herzen von Paris kennen zu lernen.

Bereits im Vorfeld des Treffens besuchten einige die, von Pierre Goursat e Martine Laffitte-Catta gegründete Kommunität Emmanuel und andere den Sitz von Acer-Mjo (Aktion christlicher russischer Studenten ) einer Orthodoxen Jugendbewegung.

Gabri Fallacara