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Miteinander für Europa
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DialogUE

DialogUE

  • 08 März 2023

Im Rahmen des Projekts DialogUE hat Miteinander für Europa ein internationales Treffen online durchgeführt

Am 3. März 2023 veranstaltete Miteinander für Europa ein internationales Online-Treffen. 240 Teilnehmer aus west- und osteuropäischen Ländern zeigten großes Interesse am Thema Dialog. Eingebettet in eine Fülle von gelebten Beispielen wurden fünf einleitende Themen vorgestellt.

Der lutherische Bischof Christian Krause, ehemaliger Präsident des Lutherischen Weltbundes, teilte seine langjährige Erfahrung mit Miteinander für Europa und seinen weiten Blick auf die zwischenkirchlichen Beziehungen. Gerhard Pross vom CVJM Esslingen, derzeitiger Moderator, erläuterte die Entstehungsgeschichte und die Gründungsideen von Miteinander für Europa. Pross sprach über das ökumenische Netzwerk aus der Perspektive des Dialogs zwischen Menschen und Gemeinschaften. Sr. Nicole Grochowina, Christusbruderschaft Selbitz, sprach in ihrem Beitrag „Dialog braucht Geschwisterlichkeit“ über Geschwisterlichkeit als Voraussetzung für Dialog und Einheit. Walter Kriechbaum, evangelischer Pfarrer des CVJM München, berichtete von seinen reichen Erfahrungen im Dialog zwischen West und Ost und – last but not least – gab Lucia Fronza, Fokolar-Bewegung, ehemalige Abgeordnete des italienischen Parlaments, Einblicke in die politische Perspektive von Miteinander für Europa.

Die Fragen aus dem Publikum an die Referenten waren vielschichtig und “jede einzelne würde zunächst ein persönliches Gespräch mit gegenseitigem Zuhören erfordern”, so Kriechbaum. In einem Chat antwortete Sr. Nicole auf die Frage, wie man die Erfahrung Miteinander für Europa auf dem Kontinent sichtbarer machen und auch an junge Menschen weitergeben könne, wie folgt: “Wir können die Erfahrung der Einheit nicht für junge Menschen sichtbar machen. Es ist wichtig, dass junge Menschen selbst diese Erfahrungen machen. Wir müssen also Räume dafür öffnen, wo immer wir können und wann immer wir können.”
Auf Wunsch der Zuhörer des Webinars werden wir die fünf Reflexionen in den kommenden Monaten auf unserer Website veröffentlicht. So kann der Dialog mit den Referenten fortgesetzt werden.

Beatriz Lauenroth

Für die Erde und für den Menschen

Für die Erde und für den Menschen

  • 15 Juni 2021

Prof. Luigino Bruni präsentiert eine innovative Interpretation des Zusammenhangs zwischen Ökologie und Wirtschaft. Anlass dazu war der von Miteinander für Europa  durch eine Zoomkonferenz gestaltete Europatag 2021 in Italien. 

Bruni ist Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität LUMSA in Rom, Professor am Universitätsinstitut Sophia in Loppiano (Florenz), wissenschaftlicher Leiter von The Economy of Francesco und Direktor der School of Civil Economy.

In seiner Rede hat die Analyse der europäischen Wirtschaft nicht nur neuen Zukunftsglauben vermittelt, sondern auch zu einem persönlichen Engagement angeregt, das die Liebe zur Erde und die Liebe zum Menschen verbindet. Einige der hoffnungsvermittelnden Schwerpunkte seines Beitrags sind die christlichen Wurzeln der Wirtschaft in Europa, das Reflektieren von positiven Impulsen, die sich aus der Pandemie-Tragik ergeben sowie der aktuelle Protagonismus junger Menschen.

Seine Auslegung von Joël 3,1 ist einladend: “Eure Alten werden Träume haben (an eine bessere Welt glauben), Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein (große Projekte realisieren)”.

Hier die Abschrift der gesprochenen Rede  2021 05 09 MfE Italien Prof. L. Bruni – Integrale Ökologie, solidarische Wirtschaft

Auf Youtube gibt es auch das Video (Italienisch). Hier klicken>>

Foto: L.Bruni //www.edc-online.org / Natur: K.Brand

Sehen – Bewerten – Handeln

Sehen – Bewerten – Handeln

  • 12 Juni 2021

Was zeigt sich uns, wenn wir heute auf die Gründung der EU vor 71 Jahren zurückblicken, während die europäischen Staaten und mit ihnen die ganze Welt mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen haben?

Mit dieser Frage leitet die österreichische Professorin Dr. Petra Steinmair-Pösel ihren Vortrag bei der Zoom-Konferenz aus Graz anlässlich des Europatages 2021 ein. Sie zitiert aus der  Schuman-Erklärung vom 9. Mai 1950: “Der Frieden der Welt kann nicht gewahrt werden ohne schöpferische Anstrengungen, die der Größe der Bedrohung entsprechen.” Diese Worte, so Steinmair- Pösel, sind auch heute noch gültig und erfordern neue Kreativität.

Steinmair- Pösel lädt zum  Dreischritt “Sehen – Bewerten – Handeln” ein. “Sehen” bedeute, die großen Herausforderungen der heutigen Zeit zu erkennen: Pandemie, Angst vor dem Anderen und damit das Errichten von Schutzwällen. “Bewerten”: Was braucht Europa heute? Hier spricht Steimmair-Pösel von der dringenden Notwendigkeit eines Dialogs, der Leben verändern kann. Und schließlich “Handeln”, d.h. mit Ruhe  in Dialog treten, mit Respekt vor dem anderen und der Bereitschaft, von ihm zu lernen

Steinmair-Pösel formuliert klar und deutlich, dass Dialog  die persönliche und kulturelle Basis schafft, die es überhaupt erst ermöglicht, gemeinsam auf kreative Weise Lösungen für alle Betroffenen zu finden. Dies schafft die Voraussetzungen für “ein Gespräch, das uns alle zusammenführt“.

Hier der vollständige Text 2021 05 08 Dr. Steinmair-Pösel – Ein Gespräch, das uns alle zusammenführt

Foto: //petrasteinmairpoesel.wordpress.com

Aus dem Album von Miteinander für Europa

Aus dem Album von Miteinander für Europa

  • 25 März 2020

Nach den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag geht das Leben des Netzwerks Miteinander für Europa weiter. Hier einige Flash aus Portugal, Italien und Slowenien.

PORTUGAL

Am 22. Januar dieses Jahres organisierte die MfE-Gruppe in Lissabon einen Gebetsmoment in der Kapelle eines Einkaufszentrums. Erstmals nahmen auch Mitglieder zweier Pfarreien der Lusitan-Kirche (Anglikanische Gemeinschaft) teil.  Die gemeinsame Erfahrung begann bereits beim ersten Vorbereitungstreffen. In gegenseitiger Achtung und Liebe wuchs die Gemeinschaft unter allen, und jedes Detail wurde miteinander entschieden. Es waren mehr als 100 Personen aus beiden Kirchen anwesend.

Nach einer kurzen Vorstellung von MfE  folgte ein Moment des Gedenkens an Chiara Lubich (die an diesem Tag vor 100 Jahren geboren wurde) und ein Moment des Gebets unter Teilnahme eines katholischen Priesters und eines Presbyters der anglikanischen Gemeinschaft. Der rote Faden des Treffens war der Vers aus der Apostelgeschichte vgl. 28,2: “Sie nahmen uns freundlich auf” – das Motto der Gebetswoche für die Einheit der Christen. Die Teilnehmer waren überglücklich und voller Tatendrang, miteinander weiterzugehen.

ITALIEN 

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen in Trient war eine Gelegenheit, um während  eines  ökumenischen Nachmittags in der Kurie über MfE zu informieren. Unter den Teilnehmern: der Trägerkreis von MfE, der Beauftragte für die Ökumene in  der Diözese, russisch-orthodoxe Christen, rumänisch-orthodoxe Priester, lutherische Pastoren, Adventisten und Mitglieder der Foursquare Church.

Darüber hinaus engagiert sich MfE an verschiedenen Fronten: unter anderem in zwei Veranstaltungen zum  Ja zum Leben” und in der Vorbereitung des Diözesankalenders für die Fastenzeit 2020 mit den Meditationen von Chiara Lubich zum Thema: Die Schöpfung bewahren – die Geschöpfe bewahren”. Am 8. Mai ist eine Veranstaltung zum Europatag geplant, die auch lokale Kräfte mit einbeziehen möchte.

SLOWENIEN

Nach dem jährlichen Treffen in Ottmaring-Augsburg traf sich die slowenische Gruppe des Netzwerks (Gemeinschaft christlichen Lebens, Via – Pot, Comunione e Liberazione, Ehepaare für Christus, Emmanuel und die Fokolar-Bewegung) im Januar 2020 mit dem lokalen Trägerkreis von Miteinander für Europa. Stanislav Zore, der katholische Erzbischof von Ljubljana, und Leon Novak, der neue evangelische Bischof für Slowenien (der für die Teilnahme 400 km zurückgelegt hat), wollten das Treffen nicht verpassen.

Nach einer kurzen Präsentation über den 20-jährigen Weg von MfE – u.a. mit einem Videoclip – wurde an die Höhepunkte des November-Treffens erinnert: Botschafter der Versöhnung und Zeichen der Hoffnung zu sein, wie es in Ottmaring und dann im Augsburger Rathaus zum Ausdruck kam, wo die Tage mit der Feier und dem Gebet in der evangelischen Kirche St. Anna abgeschlossen wurden.

Es war auch eine Gelegenheit um zu besprechen wie es weitergehen soll. Die erste Station könnte der 9. Mai sein, an dem in Graz der Europatag gefeiert werden soll und an dem Österreicher, Slowenen, Italiener und Ungarn teilnehmen werden – wenn es die Situation des Coronavirus erlaubt. Die Vertreter der Bewegungen und die beiden Bischöfe begegneten sich in einem lebendigen geschwisterlichen Dialog. Das Treffen endete mit einem feierlichen Pakt der gegenseitigen Liebe.

Zusammengestellt vom internationalen Sekretariat 

 

 

 

Einem christlichen Neuaufbruch entgegen

Einem christlichen Neuaufbruch entgegen

  • 26 Juni 2019

Miteinander für Europa 1999-2019 – Interview mit Pál Tóth

Die Initiative Miteinander für Europa wird 20 Jahre. Zu diesem Anlass stellen wir Pál Tóth, Dozent am Universitätsinstitut Sophia, Loppiano (Florenz), zwei Fragen zum Selbstverständnis des Netzwerkes und wie Miteinander für Europa auf die heutigen Herausforderungen antworten kann.

  1. 1999 ist Miteinander für Europa Wie unterscheidet sich diese freie Vernetzung von christlichen Gemeinschaften und Bewegungen von anderen Gruppen, die sich heute für Europa einsetzen? Was ist ihr Spezifisches?

Die Anerkennung des Andersseins und somit des Pluralismus ist eine Errungenschaft der westlichen Kultur. Im biblischen Glauben ist die Überzeugung verwurzelt, dass jede und jeder von uns ein einmaliges Geschöpf ist, für das Gott einen Plan der Liebe hat. Mit dieser Entwicklung stellt sich jedoch auch eine neue Herausforderung für die im Christlichen verwurzelten Gesellschaften: Wie gehen wir mit dieser reichen Vielfalt um? Wie können wir zu der für das Handeln notwendigen Einheit gelangen? Diese Frage ist im Zeitalter der globalen Herausforderungen sehr aktuell geworden. Heutzutage sind die Probleme nicht mehr nur lokal, sondern wir haben es mit übergreifenden Herausforderungen wie Klimawandel, Migration, Armut, ungezügeltem Kapitalismus usw. zu tun. Um auf diese Herausforderungen angemessen reagieren zu können, bedarf es einer viel effektiveren Zusammenarbeit auf globaler Ebene. Meiner Meinung nach könnte und sollte Europa, aufgrund seiner Rolle bei der Entwicklung innovativer Gedanken im Laufe der Jahrhunderte, eine entscheidende Rolle in diesem Prozess spielen.

Ich bin überzeugt, dass die Kirchen über eine besondere Ressource verfügen, um eine Einheit zu verwirklichen, die nicht unterdrückt, sondern Vielfalt schätzt. Diese Fähigkeit wird in der Initiative Miteinander für Europa sichtbar. Der Pluralismus ist auch in den Kirchen präsent, aber er ist ein Pluralismus der verschiedenen Charismen und Gaben und dieser Pluralismus ist zur Einheit fähig. Warum? Weil wir an der Basis jedes wahren Charismas ein Wort Gottes finden.

Die Charismen sind unterschiedlich, aber ihre gemeinsame Wurzel ist das Wort Gottes, letztlich das neue Gebot: Liebt einander. Dies ist ihr gemeinsames Fundament, das eine Grundlage für Einheit und Zusammenarbeit schafft. Tatsächlich gründet Miteinander für Europa seine Aktivitäten auf einem „Bund der gegenseitigen Liebe“ zwischen Vertretern verschiedener christlicher Bewegungen und Gemeinschaften unseres Kontinents.

Dann dürfen wir die Frauen und Männer der „ersten Stunde“ von Miteinander nicht vergessen. Seit 20 Jahren widmen sie sich mit Leib und Seele dieser Initiative. Gewiss sind sie schon aus rein menschlicher Sicht fähige Persönlichkeiten, die treu zu ihrem Engagement stehen. Aber ich würde noch mehr sagen: In dem jetzt fernen Jahr 1999 wurde ihre Seele von einem starken Licht, vom Göttlichen, berührt. Sie verstanden mit dem Herzen, dass sich in der gelebten Einheit eine andere Welt verwirklicht, ein neues Europa. Und dieser Moment der „Gründung“ hat in ihnen eine Überzeugung in die Einheit in Vielfalt hinterlassen, die sie heute an andere weitergeben möchten. Sie wissen, dass ihre Träume und Sehnsüchte der Vergangenheit inzwischen zu einer Überlebensbedingung geworden sind. „Alles beruht auf den Charismen. Wir müssen sie entdecken“. So Chiara Lubich, Mitbegründerin von Miteinander für Europa.

  1. Was sollte Miteinander für Europa tun, um immer mehr Sichtbarkeit zu gewinnen?

Die mehr als 300 Bewegungen und Charismen von Miteinander für Europa sind bereits ein sichtbares Zeugnis von Zusammenarbeit und Einheit. Über die Erklärung gemeinsamer Werte und Momente des gemeinsamen Gebets bei besonderen Anlässen hinaus, kommt zum Vorschein, was die Bewegungen bereits gemeinsam tun, um auf die oben genannten Herausforderungen zu reagieren. Sichtbarkeit erlangen sie durch die gemeinsamen Aktionen, die Zustimmung und Gemeinsamkeiten schaffen. In dieser Hinsicht könnte Miteinander für Europa schrittweise noch mehr gemeinsame Aktionsprojekte entwickeln.

Eines der Projekte könnte eine permanente Plattform für den Dialog zwischen Ost- und Westländern sein. Mit dem Treffen 2017 in Wien machte Miteinander einen ersten Schritt. Vertreter der Slowakei, der Tschechischen Republik, Ungarns, Sloweniens und Russlands nahmen den Dialog mit den westlichen Ländern auf. Man konnte das Engagement (und die Bemühungen) sehen, über die Unterschiede und Kritikpunkte hinauszugehen, die oft die Verständigung zwischen Ost und West behindern. Auf dieser Schiene würde ich für die Zukunft eine Zusammenarbeit in verschiedenen Themenbereichen sehen, wie zum Beispiel das Konzept von Nation, die Beziehung zwischen Kirche und Staat, die Menschenrechte, das Bedürfnis nach Einheit und Wahrheit usw.

Mit verschiedenen Projekten auf kirchlicher, politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ebene bildet Miteinander für Europa ein wachsendes Netzwerk von Bürgern, die sich für einen „christlichen Neuaufbruch in Europa” einsetzen. Dabei soll negative Kritik überwunden und kritische Fragen im Blick auf Wachstumsmöglichkeiten für alle, gemeinsam besprochen werden.

Beatriz Lauenroth, Mariënkroon (Niederlande) 

 

Miteinander für Europa in wenigen Minuten

Miteinander für Europa in wenigen Minuten

  • 18 Juni 2019

Ein internationales Team von Fachleuten ist dabei, einen Videoclip vorzubereiten. Anlass dazu sind die 20 Jahre Miteinander für Europa, die im November in Ottmaring (bei Augsburg) gefeiert werden.

«Die letzten Veranstaltungen von Miteinander für Europa führten uns nach Klagenfurt, nach  Ottmaring und nach München. Dort haben wir begonnen die heutige Identität und die Bedeutung der Erfahrung von 20 Jahren Weggemeinschaft dieses Netzwerkes zu entdecken. Durch Interviews und Videoaufnahmen werden wir im November – pünktlich zum Jubiläum – erzählen, wie sich diese Initiative präsentiert und wie sie tätig ist. In der Zusammenarbeit mit verschiedenen Menschen haben wir gesehen, wie es möglich ist, Einheit in Vielfalt zu leben. Wir haben festgestellt, wie die verschiedenen Charismen Antworten auf die Probleme sein können und warum Europa in der Lage sein muss, einen konstruktiven Dialog zu führen zwischen verschiedenen Kirchen, Gemeinschaften, Bewegungen, Völker…» So fasst Dalma Timár, Ungarin, Expertin für Videomontage, ihren Eindruck zusammen. Gemeinsam mit Vera Bohus, Kamerafrau, ebenfalls Ungarin, und Cinzia Panero, Italienerin und Regisseurin, hat sie sich auf das Dokumentieren dieser originellen europäischen Erfahrung eingelassen.

Die Drei gewähren uns eine kurze Vorschau der vielen Bilder und Aussagen aus den Interviews.

Freundschaft ist ein sehr wichtiges Thema im Miteinander für Europa. Die Art von Freundschaft, die uns effektiv verbindet ist die, Freunde von Christus in unserer Mitte zu werden. (Sr. Nicole Grochowina – Selbitz)

Miteinander für Europa hat mein Leben verändert. Vom ersten Moment an habe ich gespürt, wie der Geist Gottes uns nimmt und voranbringt. (Gerhard Pross – Esslingen)

Für uns ist die Kultur der Gegenseitigkeit sehr wichtig. Sie ist etwas, was wir alle innerlich spüren, niemand zwingt sie uns auf. (Pavel Snoj – Ljubljana)

Im Miteinander für Europa finde ich die „Werkstatt“, in der wir als Männer und Frauen, Mitglieder verschiedener Bewegungen und Gemeinschaften, Geistliche und Laien verschiedener Kirchen gemeinsam versuchen, jenen Weg zu finden, der die Antwort auf die Frage ist, was es bedeutet, heute in Europa als Christen zu leben. (Ilona Tóth – Ungarn)

Meines Erachtens müssten wir wirklich von unten beginnen, bei der Gemeinschaft, im Familienleben, zwischen den Gemeinschaften. (Matthew Fanni Canelles – Trieste)

Die Aufgabe einer kreativen Minderheit

Die Aufgabe einer kreativen Minderheit

  • 25 Oktober 2018

Auszüge aus einem Beitrag von Jesus Moran Cepedano, Ko-Präsident der Fokolar-Bewegung, Philosoph und Experte in anthropologischer Theologie, zum Kongress von Miteinander für Europa in München am 30.6.2016.

Warum hat Europa in den letzten Jahrhunderten eine Kultur hervorgebracht, für die Gott nicht mehr ein Geheimnis ist, sondern ein unlösbares Problem? Und die als Folge davon auch den Menschen zu einem unlösbaren Problem macht – den Menschen in der Beziehung zu sich selbst, zu den anderen, zum Kosmos und zum Absoluten? Die Frage ist umso „anstößiger“ wenn wir an die Geschichte des europäischen Kontinents denken, der über viele Jahrhunderte einen Humanismus erarbeitet hat auf der Ebene des Geistes, der Kunst, der Philosophie, der Wissenschaft, des Rechts und der Politik.

Im Jahr 2004 unterstrich der damalige Kardinal Josef Ratzinger die Aussage von Arnold J. Toynbee, dass das Schicksal einer Gesellschaft entscheidend von einer kreativen Minderheiten abhänge. Vielleicht, so Ratzinger, sei das die Aufgabe der Christen: sich als eine solche kreative Minderheit zu begreifen und dazu beizutragen, dass Europa das Beste aus seinem Erbe neu zurückgewinnt. [1]

Worin dieses Erbe besteht, wird uns überraschenderweise von bekannten Intellektuellen wie Hans Georg Gadamer und George Steiner aufgezeigt. Aus verschiedenen Sichtweisen sehen beide in Europa sowohl eine „geistliche wie eine intellektuelle“ Aufgabe. Gadamer schreibt: „Mit dem anderen leben, wie der andere und vom anderen leben, ist eine universale Aufgabe, im Großen wie im Kleinen. Wenn wir heranwachsen und – wie man sagt – ins Leben hinausgehen, lernen wir, mit dem anderen zusammenzuleben. Das Gleiche gilt auch für große Menschengruppen wie Völker und Staaten. Es ist wahrscheinlich ein Privileg Europas, dass es mehr als andere Länder lernen konnte und musste, mit den Verschiedenheiten zu leben.“[2]

Diese Bestimmung verlangt die Kreativität, die Begabung und die Fähigkeit, neu aufzustehen und die eigenen Grenzen zu überwinden. Dies gehörte immer schon zur Seele Europas, wie seine gesamte Geschichte beweist – vor allem in der Zeit nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges. Die Gründerväter des europäischen Projekts besaßen die Kühnheit, nicht nur von einer anderen Idee von Europa zu träumen, sondern auch zu beginnen, diese Idee umzusetzen. Dabei zielten sie auf die Integration des ganzen kulturellen Erbes des Kontinents, denn –  wie es Konrad Adenauer mit prophetischen Worten sagte -: „… die Zukunft der abendländischen Menschheit (…) ist durch keine politische Spannung so gefährdet wie durch die Gefahr der Vermassung, der Uniformierung des Denkens und Fühlens, kurz, der gesamten Lebensauffassung, und durch die Flucht aus der Verantwortung, aus der Sorge für sich selbst.“[3]

Deshalb kann und muss Europa eine Kultur der Einheit in der Verschiedenheit entwickeln und so der Welt, heute mehr denn je, eine Perspektive geben. Und zwar auf allen Ebenen: angefangen beim persönlichen, alltäglichen Leben bis hin zu den Institutionen und zur gemeinsamen Perspektive. Dazu hat vor kurzem auch der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. aufgefordert: „Auch die Institutionen werden verstehen – wenn wir imstande sind, sie mit dieser Achtsamkeit auf die Vielfalt zu “verwandeln”-, dass Vielfalt Geschenk und nicht Gegensatz bedeutet, Reichtum und nicht Ungleichgewicht, Leben und nicht Tod. Wir leben in einem Kontext, in dem der Pluralismus Gefahr läuft, im Namen einer falschen Einheit, die nach der globalen Nivellierung aller Ausdrucksformen des Menschen strebt, preisgegeben zu werden. […] Aber gerade aus der Annahme der Verschiedenheit als Basis für die verwundete Menschheit, durch den Dialog der Liebe, durch gegenseitige Achtung, durch die Annahme des Anderen und unsere Bereitschaft aufzunehmen und aufgenommen zu werden, können wir für die Welt zum Bild Christi werden und wie er in der Einheit auch Vielfalt sein.“[4]

Es geht darum, mit neuem Schwung und mit Entschiedenheit erneut eine Kultur der Menschenrechte hervorzubringen, die fähig ist, auf weise Art die persönliche Dimension mit dem Gemeinwohl aller Gruppen zu verbinden, die in Gesellschaft und Politik zusammenkommen. Dabei darf die transzendente Würde des Menschen nicht verloren gehen, wie Papst Franziskus 2014 vor dem Europäischen Parlament unterstrich.

Deshalb ist auf diesem Weg die Rolle der geistlichen Gemeinschaften von entscheidender Bedeutung. Ihre Aufgabe ist ja die freudige Verkündigung der Frohbotschaft. In einer Epoche, in der die „kulturelle Allianz“ der Kirchen mit der sie umgebenden Gesellschaft zerbrochen scheint, geht es darum, zum Evangelium zurückzukehren. Es gilt, wichtige Begegnungen im Licht der Heiligen Schrift, der Erzählungen des Evangeliums anzuregen, um so dasselbe Leben hervorzubringen, das Jesus von Nazareth hervorgebracht hat. Das hat auch Papst Franziskus anlässlich der Verleihung des Karlspreises unterstrichen. Er sagte: „Gott möchte unter den Menschen wohnen, aber das kann er nur mit Männern und Frauen erreichen, die – wie einst die großen Glaubensboten des Kontinents – von ihm angerührt sind und das Evangelium leben, ohne nach etwas anderem zu suchen. Nur eine Kirche, die reich an Zeugen ist, vermag von neuem das reine Wasser des Evangeliums auf die Wurzeln Europas zu geben. Dabei ist der Weg der Christen auf die volle Gemeinschaft hin ein großes Zeichen der Zeit, aber auch ein dringendes Erfordernis, um dem Ruf des Herrn zu entsprechen, dass alle eins sein sollen (vgl. Joh 17,21).“ [5]

[1] Europa. Seine geistlichen Fundamente gestern, heute und morgen., Lectio magistralis von Kard. J. Ratzinger, 13. Mai 2004, Bibliothek des Senats, Rom.

[2] L’eredità dell’Europa, Einaudi, Torino 1991, pp. 21-22.

[3] Rede bei der Vollversammlung der Deutschen Handwerker, Düsseldorf, 27. April 1952. Zitiert von Papst Franziskus bei der Verleihung des Karlspreises (6. Mai 2016).

[4] Lectio magistralis des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus anlässlich der Verleihung des Ehrendoktorats am Hochschulinstitut Sophia, Loppiano, 26. Oktober 2015.

[5] Papst Franziskus, Rede bei der Verleihung des Karlspreises, Rom, 6. Mai 2016.

Foto: ©Ursel Haaf – www.urselhaaf.de

Wien, Brücke zwischen Ost und West

Wien, Brücke zwischen Ost und West

  • 20 November 2017

Sie kamen aus zahlreichen Ländern des europäischen Kontinents. Ihr gemeinsames Ziel: versöhnte Einheit zwischen den verschiedenen Kirchen und Kulturen sowie Solidarität und Integration in Europa.

Von 9. – 11. November 2017 haben sich in der österreichischen Hauptstadt 130 Vertreter von 44 Bewegungen, Gemeinschaften und Vereinigungen des ökumenischen Netzwerkes Miteinander für Europa zu ihrem jährlichen Kongress versammelt.

Sie wollten über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft des Miteinanders  reflektieren. „Es braucht eine ‚dialogische Aktion‘ – so hatte es Ilona Tóth, Mitglied des Leitungskomitees von Miteinander für Europa am 29.10.2017 formuliert, nachdem sie am Treffen „(Re)thinking Europe” der COMECE in Rom teilgenommen hatte. Erklärend fügte sie hinzu: „Das bedeutet, ein Problem gemeinsam zu prüfen und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen“. Und so geschah es in Wien.

Ökumenisches Gebet für Europa

Für die Kongressteilnehmer gab es am Abend des 9. November eine Verabredung in der Wiener Innenstadt, im Stephansdom. Mit  Kardinal Christoph Schönborn, einer Schar von Vertretern verschiedener Kirchen und Hunderten von Anwesenden, erklang in einer starken Verbundenheit ein feierliches Gebet für ein Miteinander der Kulturen und Generationen und für den Frieden. Das Datum birgt einen nicht unbedeutenden Zufall:  Nach dem 9.11. 1938 (Reichspogromnacht),  dem 9.11. 1989 (Fall der Berliner Mauer) erscheint der  9.11.2017, Tag des ökumenischen Gebets, als eine wichtige Etappe auf dem Weg des Miteinanders und als Zeichen für den Frieden in Europa. Siehe Artikel, Fotos, Video>

 Ideenaustausch beim Kongress 

Beiträge, ein intensiver Austausch von Ideen und Erfahrungen sowie Momente des Gebets waren Hauptteile des Kongress-Programmes. P. Heinrich Walter (Schönstatt) präsentierte die achtzehnjährige Geschichte des Miteinander für Europa.  „Aus tiefen Wurzeln ist ein fruchtbarer Baum der Einheit für Europa gewachsen“, erklärte er und erinnerte u.a. an 1999, als im Zuge der Feier der gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre in Augsburg, die Zusammenarbeit für Europa von christlichen Gemeinschaften, Kommunitäten, Werken und freien Gemeinden begann.

Gérard Testard (Efesia, Frankreich) erläuterte kurz und deutlich den derzeitigen Kontext der Krisen und Hoffnungen in Europa.

Gerhard Proß (CVJM Esslingen) sprach anschließend von einem „Europa in der Herausforderung“. „Unser Miteinander ist eine prophetische Botschaft. Unsere prophetische Botschaft ist die Kultur des Miteinanders für Europa“ sagte Proß und erinnerte an die 7 JA der Netzwerkorganisation: „Wir sagen ja zu einem Europa, dem Gott im Laufe der Geschichte eine Berufung anvertraut hat: das Miteinander von Himmel und Erde, das Miteinander von Glaube und Weltgestaltung, denn im Gekreuzigten begegnen sich Himmel und Erde.“

Dann übernahm Pál Tóth (Fokolar-Bewegung, Ungarn) das Wort und bot mit dem Thema „Eine Kultur der Begegnung und des Dialogs zwischen Ost und West“ einen Blick auf die Zukunft von Miteinander für Europa. Es folgte ein eindrucksvolles Podiumsgespräch mit Teilnehmern aus der Ukraine, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Russland. Kommunikationswissenschaftler Tóth zeigte die Unterschiede der östlichen Länder mit dem Westen auf und wagte eine Steilvorlage:  Miteinander für Europa könnte immer mehr zu einer Dialogplattform, ja, zu einer Schule des intereuropäischen Dialogs werden. Unter den Vorzeichen von Gleichheit und gegenseitiger Anerkennung… „könnte ein neuer Typus von Diskurs in der Weisheit entstehen, in dem man auch Elend und Mangel im Hinblick auf Erlösung und Auferstehung sieht.“

Und wie geht es weiter?

Durch zahlreiche Reflexionen im Plenum und in Sprachgruppen wurden alle Teilnehmer immer wieder aufgefordert, sich aktiv mit der eigenen Meinung und  Erfahrung in den Arbeitsprozess einzubringen. Die am letzten Tag von Thomas Römer (CVJM München) und Sr. Vernita Weiß (Schönstatt) gestellte Frage: „Wie geht es weiter?“  war der Anstoß, gemeinsam um den Heiligen Geist zu bitten. Einige hervorgegangene Vorschläge: Begegnungen und gegenseitige Besuche intensivieren, um sich als Bewegungen und Länder besser kennenzulernen und den Geist des gelebten Miteinanders zu stärken;  auf Anregung von Jeff Fountain (Schuman Center for Europeen Studies, Niederlande) und der MfE- Gruppe aus Rom soll der 9. Mai – in vielen Ländern bereits Europatag – genutzt werden, um in lokalen Aktionen die Botschaft vom Miteinander zu verbreiten.

Das abschließend erneuerte „Bündnis“ – ein feierliches Versprechen der gegenseitigen Liebe – hat das gemeinsame Engagement vor Gott besiegelt und Mut und Zuversicht für die kommende Zeit geschenkt.

Das nächste Trägerkreistreffen wird in Prag (Tschechische Republik) vom 15.-17.11.2018 stattfinden. Dort soll der Dialog Ost-West im Miteinander für Europa weitergeführt werden. Gemeinsam hat man den Weg in eine vielversprechende Zukunft eingeschlagen.

Beatriz Lauenroth

Hier einige der wichtigsten Beiträge zum Herunterladen:

2017 11 10 Gérard Testard – Die politische Situation Europas
2017 11 10 Gerhard Pross – Europa in der Herausforderung
2017 11 10 P. Heinrich Walter – Früchte von Miteinander für Europa 
2017 11 10 Pal Toth – Kultur der Begegnung und Dialog zwischen Ost- und Westeuropa

 

TfE Vienna 2017 Foto: Annemarie Baumgarten
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TfE-Vienna-2017_Pál Toth Foto-A. Baumgarten
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TfE-Vienna-2017_Foto-A. Baumgarten
Zum Dialog bereit

Zum Dialog bereit

  • 20 Oktober 2017

Ein Traum kann Wirklichkeit werden

Kurz vor dem großen Treffen des „Miteinander für Europa“ in Wien (9.-11.11.2017) trafen sich Vertreter verschiedener niederländischer Bewegungen, um gemeinsam über die Frage nachzudenken: Was geschieht in den Niederlanden, um Europa näher zusammen zu bringen? Und was geschieht europaweit dafür?

Holland ist dialogbereit

„Die praktizierenden Christen sind in den Niederlanden eine Minderheit, aber wir haben eine gemeinschaftliche Aufgabe“ sagt Jan Wessels von der evangelischen „Missie Nederland“. „Es geht primär darum, die Botschaft von Jesus Christus weiterzugeben. Und da können wir alle, Bewegungen und Kirchen, voneinander lernen.“

„Jeder Mensch sucht einen Traum, den er leben kann“, meint Ine Sassen-Pouwels (Charismatische Erneuerung in der Katholischen Kirche). Und wer träumt intensiver als die Jugend? Warum also den Jugendlichen der verschiedenen Bewegungen und Kirchen im „entkirchlichten“  Holland nicht eine Chance geben, um sich über ihr Leben und die daraus resultierenden Fragen auszutauschen. Die Erfahrung reiferer Jugendlicher können dabei eine Hilfestellung sein.

Jeff Fountain ist Direktor des Schumann-Zentrums für Europäische Studien, und so Spezialist in Sachen Europa. Der Neuseeländer ist  seit 40 Jahren mit einer Niederländerin verheiratet und weiß offensichtlich, worüber er spricht. Unter anderem meint er augenzwinkernd: „Holland ist besonders geeignet für einen Dialog in und für Europa. Der niederländische König Wilhelm Alexander ist das beste Beispiel dafür. Er ist ein Mix aus deutschem und russischem Blut.“

Gelebte Beziehungen

In einer Atmosphäre von großer gegenseitigen Wertschätzung ist die Freude zu spüren, alle Kräfte zusammenzulegen, um der Idee „Europa“ gemeinsam mit anderen Form zu geben. „Es geht vor allem um gelebte Beziehungen“ unterstreicht Enno Dijkma von der Fokolarbewegung. „Die Freundschaft unter uns beflügelt unsere Gedanken“. Europadiner und  Nachbarschaftsmeeting  für Europa sind nur zwei der Ideen, die in das Reisegepäck der niederländischen Delegation kommen. Am 9. November 2017 macht sie sich auf den Weg nach Wien zur Begegnung mit gleichgesinnten Vertretern aus West- und Osteuropa, um die eigenen Ideen vorzustellen und die der anderen zu empfangen. Auf das Ergebnis des Treffens darf man – europaweit – gespannt sein.

Beatriz Lauenroth

 

Dialog?!

Dialog?!

  • 30 September 2017

Dialogue, Párbeszéd, Dialog, диалог, Dialogo, Dialóg…

Ein Schlüsselbegriff im heutigen Europa! Wie können wir ihn vertiefen? Wir sehen die Notwendigkeit, dass sich Ost- und Westeuropa noch besser (oder wieder) kennenlernen. Darum wird das nächste Treffen der Freunde von Miteinander für Europa in Wien (9.-11- November 2017) ein Laboratorium mit diesem Schwerpunkt sein.

zum Vergrößern das Bild anklicken

Wir haben uns umgeschaut, wer uns in dieses so aktuelle Thema einführen könnte. Sicher hätten viele von euch etwas dazu beizutragen. Gesammelt haben wir vorerst einige persönliche Erfahrungen:

Gennaro Lamagna  Der Balkan aus der Sicht eines Neapolitaners>

Beatriz Lauenroth  Immer weiter gen Osten​>

Tanino Minuta (der Beitrag wird im Oktober online gestellt)

Maria Bruna Romito (der Beitrag wird im Oktober online gestellt)

Interview mit Kard. Kurt Koch

Interview mit Kard. Kurt Koch

  • 03 April 2017

Ökumenischer Gebetsabend für Europa, Rom 24.3.2017 – Interview mit Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen

Eminenz, diese Gebetsinitiative, der verschiedene christliche Konfessionen zugesprochen haben zeigt, dass Einheit in Vielfalt möglich ist. Welches Beispiel kann dieser Abend einem Europa geben, das in den grundlegendsten Fragen noch immer so getrennt und zerrissen ist?

„Dieses Gebet ist von Bewegungen verschiedener Kirche organisiert worden: Es gibt grosse Verschiedenartigkeit und Vielfalt, aber auch Einheit und wir sind alle Miteinander hier für Europa. Diese Versöhnung zwischen Einheit und Vielfalt ist auch für Europa sehr wichtig: Es muss zu einer Einheit zusammenwachsen, aber nicht um Vielfalt zu leugnen, sondern sie zu vertiefen und den einzelnen Staaten die Möglichkeit zu bieten, ihren Beitrag zur Einheit zu leisten.“

Die christlichen Bewegungen die zusammenfinden, haben auch das Ziel gemeinsam «die Zeichen der Zeit» zu erkennen, jene Zeichen, die in einem bestimmten historischen Moment zeigen, dass die Menschheit, wenn auch langsam, auf dem Weg zur Einheit ist. Gibt es heute solche Zeichen?

„Die grosse Herausforderung ist heute die Flüchtlingskrise. Für Europa ist die Aufforderung der Stunde die Gastfreundschaft und Offenheit den anderen gegenüber. Es gibt eine Weisheit: ‘Wenn ich nur England kenne, kenne ich England noch nicht. Ich kenne England erst dann, wenn ich auch andere Länder, wie etwa Frankreich und Italien, kenne’.  Wenn wir dann sehen, dass der Andere nicht mein Feind ist, ist das ein guter Anfang, wenn wir das neu erkennen, dann sind wir auf dem guten Weg.“

Papst Franziskus hat unterstrichen, dass der Weg zum Frieden über die Integration, den Dialog und die Arbeit führt. Arbeit sei für Europa ein prioritäres politisches Anliegen. Wie denken sie darüber?

„Es ist notwendig, dass allen der Zugang zu einer Arbeit ermöglicht wird. Dies ist eine grosse Herausforderung, weil sie mit der Würde des Menschen zu tun hat. Und in der Arbeit ist solidarisches Miteinander und nicht Geringachtung geboten. Auch die Zugangsmöglichkeit zu einer menschenwürdigen Arbeit ist ein Beitrag zur Einheit Europas.“

Claudia Di Lorenzi

Immer noch und immer mehr Europa

Immer noch und immer mehr Europa

  • 17 März 2017

Der 60. Jahrestag der «Römischen Verträge» steht vor der Tür: In verschiedenen europäischen Städten sind Initiativen im Gange, die ein dialogbereites und geschwisterliches Europa bezeugen. Ein Beispiel: Triest, Italien

Als die Gründer des «Vereinigten Europas» vor 60 Jahren die ersten Schritte unternahmen, war in ihnen die Erinnerung an den bitteren Geruch des Blutes und der rauchenden Trümmer eines Krieges wach, der in Europa von nationalistischem und rassistischem Fanatismus ausgelöst wurde und dann zum Weltkrieg ausartete. Nur eine umfassende Bewegung der Neugestaltung der internationalen, zivilen, politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Beziehungen zwischen den Völkern und den Gemeinschaften, konnte einen anderen Weg einschlagen und uns aus dem ausgesäten Hass herausführen.

60 Jahre nach den historischen Tagen der «Römischen Verträge» von 1957, bezeugen wir aufs Neue die Berechtigung der Europäischen Union als unumgänglicher Weg zu Frieden und Koexistenz. Es stimmt: in der Europäischen Union steht nicht alles zum Besten und es gibt Mängel, Starrheit, übermässige Bürokratie, fehlendes Verständnis und schwerwiegende Ungleichheiten. Dennoch sind die Vorteile dieser Wiedervereinigung derart viele und von solcher Bedeutung, dass wir sie fördern und verbessern sollen, statt sie abzuschaffen, wie dies nationalistische und separatistische Kräfte immer wieder möchten und uns damit in eine Situation zurückführen würden, in der der Frieden wieder gefährdet wäre.

Mindestens vier Millionen junge europäische Studenten haben vom Erasmus-Programm profitiert, mit enormem Gewinn für ihre Aus- und Bewusstseinsbildung. Ebenfalls eindrücklich sind die Zahlen der Arbeiter und Fachkräfte, die sich frei bewegen konnten und nicht nur Fachkompetenz erworben haben, sondern auch den kulturellen, technologischen, kommerziellen und ökonomischen Austausch förderten. Viele junge Menschen haben sich zu europäischen Projekten ehrenamtlicher Tätigkeiten gemeldet und sich in den Dienst anderer nationaler Gemeinschaften gestellt. Gross ist der Austausch Studierender und Forscher, Dank der Zusammenarbeit von Universitäten. Auf den Arbeitsplätzen hat sich aufgrund der europäischen Vorschriften die Umweltschonung verbessert, die auch zu nationalen Gesetzen geworden sind; gleiches lässt sich vom Gesundheitssektor und von den Tätigkeiten im Bereich Tourismus und Kunst sagen. Unter den religiösen Gemeinschaften haben Einheits- und Integrationsprozesse begonnen, die alle christlichen Kirchen und alle Religionen betreffen.

Dies alles wollen wir nicht aufgeben, im Gegenteil! Wir wollen diese Art Lebensauffassung unser Völker – die in der Vergangenheit schon genug gelitten haben – noch weiter intensivieren. Um dieser Überzeugung Ausdruck zu verleihen, werden wir uns am 24. März 2017 um 18.00 Uhr im Saal des Oratoriums S. Giacomo zu einer Gedenkfeier dieser 60 Jahre versammeln. Dies verdanken wir der Zusammenarbeit von etwa zwanzig Bewegungen und Gemeinschaften verschiedenster Prägungen, die jedoch alle am Projekt Miteinander für Europa beteiligt sind. Dieses Netzwerk wirkt seit siebzehn Jahren in verschiedenen Städten, darunter auch Triest, und verbindet Christen verschiedener Kirchen, aber auch Gläubige verschiedener Religionen und Menschen ohne religiösen Bezug, die den Frieden und die Begegnung suchen und nicht die Konfrontation. Es wird ein Moment der Besinnung, der Geschwisterlichkeit und des Feierns sein, denn wir wissen längst, wie sehr wir Erfahrungsmomente der Übereinstimmung brauchen, die Sicherheit und einen erneuerten Humanismus fördern.

Für das Koordinationsteam von Miteinander für Europa in Triest,

Silvano Magnelli

Foto Triest: Di ryogt – www.flickr.com/photos/ryogt/12980775/, CC BY-SA 2.0

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