Über uns

Miteinander für Europa ist eine Initiative von europaweit mehr als 300 christlichen Gemeinschaften und Bewegungen verschiedener Kirchen. Als eigenständige Gruppierungen bilden sie ein Netzwerk, das sich für gemeinsame Ziele einsetzt, wobei das je eigene Charisma zum Tragen kommt.

Diese Initiative ist Frucht starker gemeinsamer Erfahrungen. Die Gemeinschaften und Bewegungen – unterschiedlich wie die Kulturen, Sprachen und Regionen Europas – schaffen untereinander, stets im Respekt vor der Verschiedenheit, gemeinschaftliche Beziehungen.

Miteinander für Europa möchte einer notwendigen “Kultur der Gegenseitigkeit” entsprechen. Sie beinhaltet, dass Einzelne und Völker sich gegenseitig willkommen heißen, sich kennen lernen, sich versöhnen, lernen sich zu schätzen und einander zu unterstützen.

Miteinander für Europa hat große europaweite Veranstaltungen organisiert: 2004 und 2007 in Stuttgart, 2012 fanden ähnliche Treffen zeitgleich in 152 Städten des Kontinents mit Schwerpunkt in Brüssel statt, 2016 auf einem zentralen Platz in der Münchner Innenstadt.

Im Miteinander für Europa lebt bereits etwas von dem, was Europa vereint und zukunftsfähig macht. Auch wenn sich die Aktivitäten noch vorwiegend auf die lokale Ebene beschränken, handelt es aus einer umfassenden Vision für die heutige globalisierte Welt heraus.

Miteinander für Europa will die wichtigen Herausforderungen des europäischen Kontinents aufgreifen, um die Charismen der Bewegungen und Gemeinschaften fruchtbar werden zu lassen  für das Wohl der Menschheit. Es umfasst vielfältige Aktivitäten im Hinblick auf Versöhnung und Frieden, auf den Schutz des Lebens und der Schöpfung, auf eine gerechte Wirtschaft, auf  Solidarität mit Armen und Außenseitern, auf die Familie, das Wohl der Stadt und der Geschwisterlichkeit in Europa.

WIE STELLEN WIR UNS EUROPA VOR?

Ein geeintes und vielfältiges Europa, mit starker sozialer Bindekraft und kultureller Vielfalt. Unsere Unterschiedlichkeiten trennen uns nicht und brauchen uns auch nicht zu beängstigen, wenn wir sie als Geschenk erleben. Wir leben für ein Europa, das die Unterschiedlichkeiten nicht einebnet, sondern als Reichtum entdeckt und nutzt.

Ein Europa der Geschwisterlichkeit. Um einen geschwisterlichen Lebensstil zu verbreiten, bieten wir die Auswirkungen unseres Bündnisses der gegenseitigen Liebe an, die auf dem Evangelium gründet. Sie führt uns zum Teilen von Gütern und Ressourcen, zur Gleichheit und Freiheit aller, zur Offenheit gegenüber Vertretern anderer Kulturen und religiösen Traditionen. Dieser Lebensstil kann zu immer mutigeren Entscheidungen in allen Bereichen anregen.

Ein Europa, das selbst zur Friedensbotschaft wird, zur Brücke zwischen den Völkern. Wir sind herausgefordert, täglich neu als Versöhnte eine Kultur der Begegnung zu fördern.

Ein demokratisches und mitbestimmtes Europa. Jeder von uns ist in seiner Einmaligkeit und Unersetzlichkeit zur Gemeinschaft berufen. Dieses Bewusstsein ermöglicht es uns, neue Formen demokratischer Mitverantwortung zu erschließen. So gelingen fruchtbare Beziehungen zwischen Bevölkerung und Institutionen.

Ein Europa, das sich seiner Verantwortung bewusst ist, offen zu sein für die ganze Welt.

Ein Europa – vom Atlantik bis zum Ural – das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Dieser besitzt eine einzigartige Würde, die anerkannt und respektiert werden muss von Einzelnen, von Staaten, von zivilen und religiösen Institutionen.

ein blick in die geschichte

Bedeutende Ereignisse und Erfahrungen von Gemeinschaft – wichtige Etappen auf dem Weg des Miteinanders

(zum Durchblättern die Quadrate anklicken)

1999

Anlässlich der Feierlichkeiten zur Unterzeichnung der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ am 31. Oktober in Augsburg (Deutschland) reisen Verantwortliche von verschiedenen Bewegungen und Gemeinschaften aus dem evangelischen und katholischen Raum aus Italien und Deutschland an. Am Nachmittag desselben Tages kommen sie  im nahegelegenen ökumenischen Lebenszentrum von Ottmaring zusammen. Sie erfahren tiefe Gemeinschaft untereinander und verstehen, dass sie von nun an miteinander in Beziehung bleiben sollen.

2000

Beim „Treffen von Verantwortlichen“ in Rothenburg o.d.T. (Deutschland) im März, sprechen Bischof Ulrich Wilckens und Chiara Lubich von der Trennung der Christen als Ursache für den Atheismus und von der Liebe untereinander als Weg zur Einheit. Diese Impulse stoßen ein prophetisches Ereignis an: Stellvertretend für die eigenen Kirchen oder Bewegungen bittet man einander um Verzeihung für geschehenes Unrecht in der Vergangenheit. Es wird Buße getan und man gewährt einander Vergebung: Es geschieht Versöhnung. Untereinander versöhnt sein ist eine wichtige Voraussetzung für das Miteinander.

2001

Am Vormittag des 8. Dezember kommen in München 800 Verantwortliche von Bewegungen und Gemeinschaften verschiedener Kirchen in der evangelischen Matthäuskirche zusammen. Nach einer spontanen Anregung von Chiara Lubich, Helmut Nicklas und Pater Michael Marmann, schließen die Anwesenden ein Bündnis der gegenseitigen Liebe (vgl. Joh 13,34). Es wurde zur Grundlage von allem, was sich im Miteinander seither entwickelt hat. Am Nachmittag versammeln sich etwa 5.000 Mitglieder und Freunde der Gemeinschaften und Bewegungen im Dom und nehmen sich als Geschwister in Christus wahr.

2002

Um im Geiste des geschlossenen Bündnisses einige der im katholischen Raum entstandenen Bewegungen besser kennenzulernen, reisen im Mai einige Evangelische aus dem „Treffen von Verantwortlichen“ nach Rom. Bei diesen Begegnungen wird man sich bewusst, dass es in allen Ländern des Kontinents Mitglieder von Bewegungen und Gemeinschaften gibt. Es entsteht die Idee, dies als Zeugnis europaweit gelebter Geschwisterlichkeit sichtbar zu machen.

2003

Im Juni treffen sich Vertreter aus Deutschland und Italien in Berlin, um diese Idee umzusetzen. Sie beschließen, Mitglieder von Gemeinschaften und Bewegungen der verschiedenen Kirchen aus ganz Europa zu einem großen Treffen nach Stuttgart einzuladen. Somit beginnen die Vorbereitungen für das erste „Miteinander für Europa“. Dazu bildet man ein international zusammengesetztes “Leitungskomitee“.

2004

Miteinander für Europa 2004” besteht aus zwei Veranstaltungen. Am 6. und 7. Mai findet der Kongress statt zum Thema “Miteinander Reichtum entdecken und teilen”. Etwa 2.000 Menschen aus zahlreichen Ländern Europas nehmen daran teil. Zur Großveranstaltung am 8. Mai kommen in die Hanns-Martin-Schleyer-Halle mehr als 9.000 Teilnehmer aus 186 verschiedenen Bewegungen und Gemeinschaften. Man will einen Beitrag für ein geeintes Europa geben, einer Einheit in der Vielfalt der Kulturen und Konfessionen. Die Veranstaltung wird über Satelliten weltweit ausgestrahlt. In 163 Parallelveranstaltungen können weitere 100.000 Personen das Ereignis mit verfolgen. Auf diese Weise entsteht ein Miteinander von Bewegungen und Gemeinschaften auch in anderen Erdteilen.

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2007

Im zweiten “Miteinander für Europa“, wieder  in Stuttgart, ist die Zahl der teilnehmenden Gemeinschaften und Bewegungen auf 250 angestiegen. Der zweitägige Kongress, am 10. und 11. Mai steht unter dem Titel „Miteinander auf dem Weg“; es wird über die bisherigen Erfahrungen im Miteinander nachgedacht und die Gemeinschaft untereinander vertieft. In der Großveranstaltung am 12. Mai wird deutlich, wie sich die Bewegungen und Gemeinschaften zum Schutz des Lebens und der Umwelt, für die Förderung der Familien, für die Solidarität mit den Armen, für den Frieden und eine gerechte Wirtschaftsordnung einsetzen und bereit sind, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Dies findet in der Schlussbotschaft in einem 7-fachen JA Ausdruck. Wie bereits 2004, gibt es europaweit parallele Veranstaltungen.

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2009

Inzwischen ist es in vielen Städten zu einem Miteinander von Bewegungen und Gemeinschaften gekommen. Um dies zu unterstützen finden in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Nordirland, Italien, Österreich, Schweiz, Slowakei, Slowenien und in Ungarn nationale  Veranstaltungen statt.

Am 9. November werden am Sitz der Gemeinschaft Sant’Egidio die “Grundlagen für das Miteinander christlicher Bewegungen und Gemeinschaften” unterzeichnet.

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2012

“Miteinander für Europa” am 12. Mai in Brüssel, nahe am Sitz der Europäischen Union. Zeitgleich gibt es in mehr als 150 Städten in 22 Ländern Europas Paralleltreffen. Im Live-Streaming sind sie beim Abschluss (siehe auch Manifest 2012) der Brüsseler Veranstaltung zugeschaltet.

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2016

Mit einer Kundgebung am 2. Juli auf dem Karlsplatz (Stachus) im Zentrum von München zum Thema “Begegnung. Versöhnung. Zukunft.” möchte man einen Schritt in die Öffentlichkeit tun. Im Blick auf das bevorstehende Reformationsjubiläum im Jahr 2017 soll dem Wunsch nach Einheit ein sichtbarer Ausdruck verliehen werden. Wegweisend für ein Europa in Krise sind die Video-Botschaften von Papst Franziskus und dem Patriarchen Bartholomäus; eindrucksvoll die Zeugnisse von Versöhnung auf vielfältigen Ebenen und Lebensbereichen. Über 5000 Personen aus verschiedenen europäischen Ländern sind anwesend; durch Live-Streaming in 7 Sprachen sind mehr als 7000 Orte in Europa und darüber hinaus zugeschaltet.

Der Kundgebung geht ein Kongress (30.6.-1.7.) mit 1700 Teilnehmern aus 32 Ländern und über 200 Bewegungen und Gemeinschaften voraus. Bedeutungsvoll sind die 17 Foren und 19 Podiumsgespräche über die brisanten Herausforderungen, die auf Europa derzeit zukommen.

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